Unterwegs mit der Markgräfin Christiane Charlotte

Fürstlich wurden wir im Museumshof von Markgräfin Christiane Charlotte, besser bekannt als Frau Kucharski vom Theater Kopfüber, begrüßt. Wir lernten, dass es üblich war, einer Dame von Adel den größtmöglichen Respekt zu zollen, indem unsere jungen Damen höflich knicksten und unsere jungen Herren einen imaginären Hut zur Begrüßung hoben. Wir reisten gemeinsam mit der Gräfin durch die Zeit und begaben uns auf einen Stadtspaziergang in der frühen Hälfte des 18. Jahrhunderts. Auch damals mussten die Kinder des Adels bereits eifrig lernen, aber nicht wie wir im Klassenzimmer, sondern alleine bei einem Hauslehrer. So manches Fach hörte sich befremdlich an: Reden halten lernen, aber eigentlich ist das nicht so viel anders, als ein Referat zu halten. Christiane Charlotte war eine sehr vorausschauende Regentin: Sie führte in Onoldsbach (so hieß Ansbach damals) die Berufsfeuerwehr ein und setzte sich für den Umweltschutz ein: Sie bestrafte Eierdiebstahl aus Vogelnestern. Auch lustige Spiele gab es damals schon, z. B. ein Becherfangspiel, das wir gleich ausprobieren durften. Im Hofgarten mit Blick auf die Orangerie durfte zum Abschluss des interessanten, lebendigen sowie kindgerechten Spaziergangs ein kleines Tänzchen nicht fehlen. Damit ging der schöne Ausflug zu Ende.